CDU Gundelsheim
 

Veranstaltung der CDU Gundelsheim: „Pflege: Wunsch und Wirklichkeit“

 

Am vergangenen Donnerstag (3. Mai 2018) fand in Gundelsheim eine Diskussionsveranstaltung der CDU mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Bernhard Lasotta sowie Suse Schiefer vom Pflegestützpunkt des Landratsamtes Heilbronn, Inge Ballmann von der IAV-Beratungsstelle „Krumme Ebene“ und Sylvia Beckmann vom Pflegestift Gundelsheim zum Thema „Pflege: Wunsch und Wirklichkeit“ statt.

In seiner Einführung skizzierte Lasotta die großen Herausforderungen des Pflegesystems, die unter anderem durch längere Lebenszeit und den Fachkräftemangel aber auch durch Neuerungen in der Gesetzgebung entstehen. Lasotta: „Gleich in mehreren Themenfeldern stehen sich Wunsch und Wirklichkeit gegenüber. Der Wunsch, im Pflegefall idealerweise zu Hause betreut zu werden trifft mit der Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit von Angehörigen sowie den körperlichen Belastungen und oftmals baulichen Hindernissen aufeinander. Darüber hinaus müsse den Pflegekräften nicht nur gesellschaftliche Anerkennung, sondern Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung entgegengebracht werden. Nur so können wir Menschen motivieren, diese wichtige Aufgabe auch dauerhaft zu übernehmen.“

In den drei Impulsreferaten der Fachreferentinnen wurden die zuvor von Lasotta aufgelisteten Themenbereiche auf die tatsächlichen Anforderungen und Situationen der Pflegereinrichtungen und Beratungsstellen heruntergebrochen, was den anwesenden Zuhörern ein anschauliches Bild für die anschließende Diskussion lieferte.

Diese angeregte Diskussionsrunde drehte sich um Themen wie man dem Fachkräftemangel sowohl im stationären als auch ambulanten Pflegebereich begegnet werden kann, um  die Notwendigkeit der Vorsorge in jüngeren Jahren, die Finanzierungsaspekte der Pflegeleistungen sowie der verstärkte Einsatz von ausländischen Unterstützungskräften im Bereich der häuslichen Pflege.

Alle Beteiligten des Abends waren sich einig, dass dringend eine Weiterentwicklung der Anforderungen aber auch eine Anpassung der Erwartungen von zu Pflegenden und deren Angehörigen stattfinden muss, und dass hier keine vermeintlich einfachen und schnellen Lösungen zu finden sind. Nur wenn der Dienst am Nächsten auch ausreichend honoriert würde, könne es gelingen, genügend Menschen für die Pflegetätigkeit zu begeistern. Hierzu bedürfe es weiter Finanzierungsentscheidungen des Bundes, beispielsweise die Abbildung der Tarifsteigerungen der Pflegekräfte in der Pflegeversicherung. Darüber hinaus könne das Land bei weiteren Flexibilisierungen der Fachkraftquote von 50 Prozent helfen, indem zum Beispiel zusätzlich eingestellte Hilfskräfte darauf nicht angerechnet würden.

„Wir alle müssen uns fragen, wie wir die Würde der Menschen mit einem Pflege- oder Unterstützungsbedarf in Zukunft schützen wollen und was uns diese in unserer Gesellschaft auch finanziell wert sind“, so Bernhard Lasotta, Suse Schiefer, Inge Ballmann und Sylvia Beckmann am Ende des Abends.